59. Bodenseetagung der Bezirkszahnärztekammer Tübingen

59. Bodenseetagung der Bezirkszahnärztekammer Tübingen

Zahnmedizin im Wandel - Was kommt? Was bleibt? Was kann weg?

Freitag, 13. September 2024 - Samstag, 14. September 2024

Wissenschaftliche Vorträge

Freitag, 13. September 2024

Inselhalle, Lindau

09:00 Uhr

bis 09:30 Uhr

Begrüßung
Dr. Markus Steybe
Dr. Markus Steybe, Friedrichshafen
Dr. Claudia Alfons
Dr. Claudia Alfons, Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau
Prof. Dr. Bernd Haller
Prof. Dr. Bernd Haller, Ulm

Dr. Markus Steybe
Dr. Markus Steybe Friedrichshafen
Dr. Claudia Alfons
Dr. Claudia Alfons Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau
Prof. Dr. Bernd Haller
Prof. Dr. Bernd Haller Ulm

09:30 Uhr

bis 10:15 Uhr

„Restaurative Zahnerhaltung: Was hat sich bewährt? Was ist überholt? Was wird kommen?“ Prof. Dr. Olga Polydorou, Freiburg

Prof. Dr. Olga Polydorou
Prof. Dr. Olga Polydorou Freiburg

Die Restaurative Zahnerhaltung hat sich gemeinsam mit der Prävention in den letzten Jahren stark verändert. Prävention und Restauration stehen in ständiger Weiterentwicklung und kontinuierlicher Wechselwirkung bei der Etablierung von Therapiekonzepte für die Aufrechterhaltung der oralen Gesundheit. 

Dieser Vortrag soll Aspekte der zeitgemäßen restaurativen Zahnerhaltung erläutern. Heutzutage hat sich die Reparatur von Restaurationen als Therapiemöglichkeit bewährt. Hinzu kommt, dass die hohe Prävalenz von Wurzelkaries als Folge der demografischen Entwicklung der Entwicklung von präventiven und therapeutischen Konzepten und Materialien bedarf. Die Zukunft der restaurativen Zahnerhaltung scheint wie bisher minimalinvasiv und substanzschonend zu sein, jedoch mit der Integration antibakterieller Materialien und Weiterentwicklung der Dentaladhäsiven. Mit den Erwartungen der Bevölkerung hinsichtlich ästhetisch und substanzschonender restaurativer Versorgungen gewinnen hochwertige Restaurationen an Bedeutung. Bedenken bezüglich Gesundheitsrisiken der Restaurationsmaterialien sind höher als je zuvor, was die zukünftige Entwicklung der Materialien auch in Bezug auf das Medizinproduktgesetz stark beeinflussen wird. Zusätzlich stellt der potenzielle Beitrag der Künstlichen Intelligenz zur Materialentwicklung eine Herausforderung und Chance für die zukünftige restaurative Zahnerhaltung dar. Im Rahmen des Vortrags wird das Potential der modernen restaurativen Zahnerhaltung diskutiert. 

10:15 Uhr

bis 10:45 Uhr

Pause, Besuch der Dentalausstellung

10:45 Uhr

bis 11:30 Uhr

Künstliche Intelligenz in der Zahnmedizin – Perspektiven und Herausforderungen Dr. Sascha Herbst, München

Dr. Sascha Herbst
Dr. Sascha Herbst München

"Große Datenmengen sind das Gold des 21. Jahrhunderts" - solche Aussagen sind in den letzten Jahren vermehrt zu finden. Zugleich übernehmen lernfähige Maschinen immer anspruchsvollere Aufgaben, etwa in unseren Smartphones, was zu einer Vereinfachung einiger Abläufe in unserem täglichen Leben führt. Diese Prozesse werden durch die Zusammenführung großer Datenmengen und spezieller Algorithmen ermöglicht, die unter dem Begriff künstliche Intelligenz (KI) zusammengefasst werden.

Auch in der Zahnmedizin entstehen beträchtliche Datenmengen im Rahmen der Patientenbehandlung, darunter Röntgenbilder, Informationen zur Behandlungsdurchführung und klinische Aufnahmen. Daher stellt sich die Frage, ob diese Datenmengen nicht ebenfalls durch KI verarbeitet werden können, um somit den zahnärztlichen Alltag zu unterstützen. Dieser Vortrag wird die Grundprinzipien der KI erläutern und aktuelle sowie zukünftige Anwendungen für die täglichen Praxis beleuchten. Dabei wird diskutiert, inwiefern die KI einen Einfluss auf die Diagnostik und Therapieplanung als auch auf die Arbeitsabläufe in einer Zahnarztpraxis haben könnte.  

11:35 Uhr

bis 12:20 Uhr

Was kommt, was bleibt, was kann weg in der oralen Kieferchirurgie? Prof. Dr. Dr. Bernd Lethaus, Tübingen

Prof. Dr. Dr. Bernd Lethaus
Prof. Dr. Dr. Bernd Lethaus Tübingen

Die orale Kieferchirurgie ist ein sich ständig weiterentwickelndes Fachgebiet, das von technologischen Innovationen, wissenschaftlichen Erkenntnissen und sich ändernden Patientenbedürfnissen geprägt ist. 

Zunächst soll der Blick auf die neuesten technologischen Fortschritte gerichtet werden, die in die klinische Praxis Einzug halten. Dazu gehören digitale Arbeitsabläufe, 3D-Druck für individuelle Implantate, regenerative Therapieansätze und minimalinvasive chirurgische Techniken. Diese Innovationen versprechen, die Präzision, Effizienz und Patientenzufriedenheit erheblich zu steigern.

Auch einige traditionelle Methoden und Prinzipien haben sich über die Jahre als unverzichtbar erwiesen. Es soll diskutiert werden, welche bewährten Verfahren trotz technologischer Fortschritte weiterhin relevant bleiben und warum sie auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Dies umfasst grundlegende chirurgische Techniken, post-operative Pflegeprotokolle und die Bedeutung der klinischen Erfahrung. Schließlich identifizieren wir veraltete Praktiken und Technologien, die durch modernere, effektivere Ansätze ersetzt werden können. Der Fokus liegt darauf, ineffiziente und weniger sichere Methoden zu eliminieren, um die Patientenversorgung zu optimieren und die Ergebnisse zu verbessern.

12:20 Uhr

bis 14:00 Uhr

Mittagspause, Besuch der Dentalausstellung

14:00 Uhr

bis 14:45 Uhr

Update Kinderzahnheilkunde: Was hat sich bewährt? Was ist überholt? Was wird kommen? Prof. Dr. Katrin Bekes, Wien

Prof. Dr. Katrin Bekes
Prof. Dr. Katrin Bekes Wien

Trotz der Präventionserfolge in den letzten Jahren stellt die frühkindliche Karies nach wie vor eine Herausforderung und nicht gelöste Problematik für die Kinderzahnheilkunde dar. Kennzeichnend ist eine Glattflächenkaries mit schnell fortschreitenden Läsionen, die schon kurz nach Durchbruch der ersten Milchzähne beginnt.

Neben der frühkindlichen beschäftigt ein weiteres Krankheitsbild zunehmend die Kinderzahnheilkunde: Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH). Am Anfang noch als Zufallsbefund abgetan, hat diese Erkrankung des Zahnschmelzes mittlerweile große klinische Relevanz erreicht. Beschrieben wird eine systemisch bedingte Hypomineralisation der ersten bleibenden Molaren und bleibenden Frontzähne. Klinisch stellen insbesondere die Schmelzfrakturen an frisch eruptierten MIH-Molaren und eine mitunter starke Hypersensibilität der betroffenen Zähne sowie sich wiederholende Füllungsverluste den/ die Behandler/in vor eine Herausforderung.

Der Vortrag soll für beide Krankheitsbilder die rezenten Entwicklungen der letzten Jahre aufzeigen, Präventionsstrategien und therapeutische Möglichkeiten diskutieren sowie zukünftige Trends beleuchten.

14:50 Uhr

bis 15:35 Uhr

Sie kamen, blieben und sind nicht mehr wegzudenken – Minischrauben zur skelettalen Verankerung in der Kieferorthopädie Prof. Dr. Dr. Bernd Lapatki, Ulm

Prof. Dr. Dr. Bernd Lapatki
Prof. Dr. Dr. Bernd Lapatki Ulm

Die erste kieferorthopädische Therapie mit Unterstützung von Minischrauben (sog. „temporary anchorage devices“, TADs) zur Verankerungskontrolle wurde bereits 1980 von Creekmore publiziert. Die breitere klinische Anwendung von Minischrauben zur skelettalen Verankerung und die Entwicklung von speziellen apparativen Designs und adaptierten Mechanokonzepten in den letzten 10 – 15 Jahren haben zu einer beträchtlichen Erweiterung der kieferorthopädischen bzw. orthodontischen Therapieoptionen geführt. 

Im Oberkiefer werden TADs vorwiegend in der sog. „T-Zone“ am Gaumen inseriert, welche sich über den anterioren Gaumen und den suturalen Bereich erstreckt. TAD-gestützte Apparaturen eignen sich insbesondere zur Molarendistalisation und -mesialisation sowie zur basalen Expansion der Maxilla. Zudem können im Oberkiefer jedoch auch interradikulär platzierte TADs Zahnbewegungen in allen drei Dimensionen deutlich vereinfachen bzw. wertvoll unterstützen – beispielsweise die Mobilisation verlagerter Zähne oder die Intrusion bzw. Extrusion von Front- oder Seitenzähnen ohne unerwünschte Nebeneffekte auf Nachbar- oder Verankerungszähne. Im Unterkiefer basieren skelettal verankerte Apparaturen primär auf interradikulären TADs, weil die Alternativen (wie z. B. die Mentoplate nach Drescher und Wilmes) mit invasiveren Eingriffen verbunden sind und demzufolge bei vielen Patienten auf Vorbehalte stoßen. Faszinierend sind auch die Möglichkeiten, mittels einzelner TADs festsitzende Apparaturen auf ein kleines Segment zu reduzieren und so die Akzeptanz von Erwachsenen für eine orthodontische Therapie (teils auch in Kombination mit Alignern zur Korrektur frontaler Fehlstellungen) zu erhöhen. In den letzten Jahren haben sich auch verschiedene Systeme mit skelettaler Verankerung in der Kieferbasis (wie z. B. die Bollard-Implantate nach Hugo de Clerck) – insbesondere als Tools bei einer stärkeren progenen Tendenz im frühen bleibenden Gebiss – als effektiv und nützlich erwiesen.

In diesem Vortrag wird das Spektrum der skelettalen Verankerung in der gesamten Breite dargestellt und verdeutlicht, wie Minischrauben zuvor schwierigere kieferorthopädische Behandlungen beträchtlich vereinfachen, und vor allem aus diesem Grund nicht mehr aus der „Kieferorthopädischen Toolbox“ wegzudenken sind.

15:35 Uhr

bis 16:10 Uhr

Pause, Besuch der Dentalausstellung

16:10 Uhr

bis 16:55 Uhr

Endodontologie und dentale Traumatologie: Gestern, heute, morgen Prof. Dr. Roland Weiger, Basel

Prof. Dr. Roland Weiger
Prof. Dr. Roland Weiger Basel

n diesem Vortrag werden aus dem Blickwinkel des Vortragenden relevante Veränderungen in den Bereichen Endodontologie und dentale Traumatologie aufgriffen und basierend auf der Notwendigkeit insbesondere aus Sicht der täglichen Praxis Entwicklungspotentiale abgeschätzt. So werden die Entwicklung und der Stellenwert der vitalerhaltenden Massnahmen in den letzten Jahrzehnten beschrieben und mögliche zukünftige Wege in Richtung einer differenzierten Indikationsstellung bis hin zur Revitalisierung skizziert. Ebenso werden die damaligen und heutigen Konzepte zur Durchführung einer Wurzelkanalbehandlung kritisch beleuchtet und hieraus aufbauend potentielle technische Fortschritte im Bereich Wurzelkanalaufbereitung und -füllung sowie ursachenorientierte zukünftige Vorgehensweisen erörtert. 

In der dentalen Traumatologie stehen zum einen die Möglichkeiten, das für einen Traumafall so notwendige, individuell zugeschnittene und aktuelle Wissen abzugreifen, im Zeitspiegel und zum anderen die Bedeutung, die der adäquaten Behandlung von schweren Dislokationsverletzungen im Zusammenhang mit Resorption und Kieferwachstum zukommt. Fehlgeschlagenen Konzepten werden modernen Konzepten gegenübergestellt und Überlegungen für zukünftige Modifikationen angestellt.

 

Der besondere Vortrag

17:00 Uhr

bis 17:45 Uhr

Der besondere Vortrag

Über Vertrauen in Künstliche Intelligenz Prof. Dr. Christian Montag

Prof. Dr. Christian Montag
Prof. Dr. Christian Montag
Inselhalle Lindau

… oder wie wir die richtige Haltung gegenüber dieser neuen technologischen Macht entwickeln 

Im November 2022 wurde die generative KI ChatGPT von dem Unternehmen OpenAI veröffentlicht. Als Folge diskutieren Gesellschaften rund um den Globus, was die KI-Revolution für sie bedeutet. 

Die richtige Haltung gegenüber KI zu finden ist nicht leicht, da KI eine Technologie darstellt, die in vielen Bereichen eingesetzt werden kann und deswegen sehr unterschiedliche Wirkungen entfalten wird. Vor der anstehenden KI-Welle ist es Zeit für eine detaillierte Betrachtung. 

Christian Montag stellt in seinem Vortrag das so genannte IMPACT-Rahmenwerk vor, welches ein Akronym für Interplay of Modality, Person, Area, Country/Culture und Transparency darstellt. Mit anderen Worten wird in dem Vortrag beleuchtet, wie die Beschaffenheit der KI, Personenvariablen wie Alter oder Persönlichkeit, das Einsatzgebiet der KI (z. B. Medizin vs. Militär), das kulturelle und politische Umfeld, in welchem die KI operiert, und der Black-Box-Charakter der KI berücksichtigt werden müssen, um zu einer nuancierten Haltung gegenüber der kommenden KI-Welle zu kommen. Das Akronym IMPACT wird im Vortrag mit lebendigen Beispielen erläutert. In dem Vortrag wir zudem aus psychologischer Sicht dargelegt, warum viele Menschen der KI-Technologie skeptisch gegenüberstehen.

Samstag, 14. September 2024

Inselhalle, Lindau

09:00 Uhr

bis 09:45 Uhr

„Prävention von Karies und Erosionen – Was gilt noch? Was ist überholt? Wohin geht die Reise?“ Prof. Dr. Adrian Lussi, Bern

Prof. Dr. Adrian Lussi
Prof. Dr. Adrian Lussi dipl. Chem. Ing. ETH Bern

Die Prophylaxe, vor allem der Karies und im geringeren Masse auch der dentalen Erosionen, hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Es erwarten uns aber neue Herausforderungen bei Jung und Alt, denn Karies und dentale Erosionen werden ein Problem bleiben.
Und so stellen sich mehrere Fragen:

Kann man die Zähne in der Zukunft widerstandsfähiger gegen Säureangriffe machen? Könnte man dazu die Pellikel modifizieren? 

Halten neue Inhaltsstoffe in Zahnpasten oder Gelen, was sie versprechen? Hat Fluorid ausgedient und wird es in der Zukunft durch andere Substanzen verdrängt? Und: sind alle sauren Getränke, Drinks oder Nahrungsmittel auch erosiv? Kann man professionelle Prophylaxe betreiben ohne unnötig Zahnhartsubstanz abzutragen?

Alles Fragen, die uns heute schon beschäftigen und auch in der Zukunft unsere Reise bestimmen.

09:50 Uhr

bis 10:35 Uhr

Festsitzender Zahnersatz - Was kommt? Was bleibt? Was kann weg? Prof. Dr. Sebastian Schwindling, Innsbruck

Prof. Dr. Sebastian Schwindling
Prof. Dr. Sebastian Schwindling Innsbruck

Teildigitale Konzepte, also die Digitalisierung konventioneller Abformungen im zahntechnischen Labor, sind mittlerweile Standard in der festsitzenden Prothetik. Dabei hat das Material Zirkoniumdioxid in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Es existiert mittlerweile eine breite Palette verschiedener Zirkoniumdioxidvarianten. Dieser Vortrag zielt darauf ab, eine Bestandsaufnahme durchzuführen und auf aktuelle Trends einzugehen. Dazu gehört auch die Chairside-Fertigung von Zirkoniumdioxid sowie Versuche, additive Fertigungstechniken als Alternative für subtraktive Verfahren zu entwickeln. 

10:35 Uhr

bis 11:00 Uhr

Pause, Besuch der Dentalausstellung

11:00 Uhr

bis 11:45 Uhr

Funktionsstörungen: Mythen, Fakten, evidenzbasierte Therapiekonzepte Prof. Dr. Marc Schmitter, Würzburg

Prof. Dr. Marc Schmitter
Prof. Dr. Marc Schmitter Würzburg

Funktionsstörungen des Kausystems nehmen kontinuierlich zu und gleichzeitig nimmt die diesbezügliche Lehre an den Universitäten kontinuierlich ab. Die unvermeidbare Folge: Unsicherheiten bei der Behandlung von CMD-Patienten.

Dies ist der Nährboden für CMD-Mythen und die undifferenzierte Behandlung von CMD-Patientinnen und Patienten. Viele Behandlerinnen und Behandler verordnen demzufolge undifferenzierte Schienen und Physiotherapie. Andere Therapien kommen nur selten zur Anwendung.

Der Vortrag soll einen Einblick in die Grundlagen der CMD ermöglichen und die evidenzbasierten, diagnoseorientierten Therapieoptionen darstellen.

Denn nicht nur Schienen und Physiotherapie ermöglichen – bei richtiger Indikationsstellung – eine erfolgreiche CMD-Therapie, sondern auch viele andere, größtenteils den meisten unbekannte Therapieoptionen wie Palmitoylethanolamid, RehaBite, Bruxane und viele mehr.

11:50 Uhr

bis 12:35 Uhr

Implantologie, was geht, was bleibt, was kommt? Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Mainz

Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas
Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas Mainz

Die Implantologie hat sich von einer Spezialdisziplin zu einem interdisziplinären Fachgebiet gemausert. Wir haben gelernt, dass es keine Kontraindikationen für Implantate gibt, sondern eine Risikoabwägung. Gerade Patienten im höheren Alter und mit medizinischen Risikofaktoren können von einer implantologischen Versorgung profitieren. Verfahren des Knochenaufbaus, wie zum Beispiel der Sinuslift oder die Augmentation einer 3-wandigen Knochentasche sind heute vorhersagbar mit verschiedenen Materialien durchführbar; aufwendige horizontale Augmentation bleiben immer noch eine Herausforderung. Vertikale Augmentation werden sogar zunehmend kritisch diskutiert. Gerade der langfristige Erfolg unserer Maßnahmen über 10 und 20 Jahre steht heute im Fokus. Auffällig ist, dass sich die Implantatdimensionen in den letzten Jahren doch deutlich verringert haben. Dies führt dazu, dass viele Fälle heute auch ohne Argumentation gut lösbar sind. Gerade die Möglichkeit der 3D Planung bietet noch längst nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten. Das alte Dogma des „Backward Planning“ wird heute ersetzt durch eine anatomische und prothetische Planung, die die Versorgung mit reduziertem operativen Aufwand ermöglicht. Unter diesem Blickwinkel sind auch Sofortkonzepte neu zu bewerten. Insbesondere die Patientensicht, sogenannte „patient reported outcome measures“ stehen heute im Fokus. In Zukunft werden sicherlich digitale Verfahren die Implantologie deutlich vereinfachen und hoffentlich auch kosteneffizienter ermöglichen.

12:35 Uhr

bis 12:45 Uhr

Verabschiedung Prof. Dr. Bernd Haller, Ulm Dr. Markus Steybe, Friedrichshafen

Prof. Dr. Bernd Haller Ulm
Dr. Markus Steybe Friedrichshafen

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59. Bodenseetagung der Bezirkszahnärztekammer Tübingen

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